Den Body-Mass-Index (BMI) verstehen
Ein technischer Leitfaden zum Verständnis der Definition, Berechnung, Geschichte und der Grenzen des BMI als statistischer Indikator.
1. Was ist der BMI?
Der Body-Mass-Index (BMI) ist ein internationaler Standardwert, der das Gewicht einer Person in Relation zu ihrer Körpergröße setzt, um deren Körperfülle abzuschätzen. Er wird in kg/m² ausgedrückt. Es handelt sich um ein einfaches und weit verbreitetes statistisches Werkzeug in Bevölkerungsstudien, um Gewichtstrends im großen Maßstab zu bewerten.
Es ist wichtig zu beachten, dass der BMI ein indirekter Indikator ist und nicht direkt die Körperzusammensetzung (den prozentualen Anteil von Fett, Muskeln oder Knochen) misst. Sein Zweck ist rein informativ und nicht diagnostisch.
2. Die mathematische Formel des BMI
Die Formel zur Berechnung des BMI ist universell und einfach:
BMI = Gewicht (in Kilogramm) / [Größe (in Metern)]²
Für einen Erwachsenen, der 75 kg wiegt und 1,80 m groß ist, lautet die Berechnung beispielsweise wie folgt:
- Das Quadrat der Größe: 1,80 * 1,80 = 3,24
- Die BMI-Berechnung: 75 / 3,24 = 23,15
- Der BMI dieser Person beträgt also 23,2 (auf eine Dezimalstelle gerundet).
3. Ursprung des Quetelet-Index
Der BMI wurde Mitte des 19. Jahrhunderts vom belgischen Mathematiker, Astronomen und Statistiker Adolphe Quetelet entwickelt. Sein Ziel war es nicht, die Gesundheit eines Individuums zu bewerten, sondern die Merkmale des „durchschnittlichen Menschen“ für soziologische und anthropometrische Studien zu definieren. Dieser historische Kontext ist entscheidend, um zu verstehen, dass der BMI als Werkzeug für die Bevölkerungsstatistik und nicht für die individuelle klinische Diagnose konzipiert wurde.
4. Grenzen und Nuancen des BMI
Obwohl der BMI für groß angelegte Studien nützlich ist, weist er auf individueller Ebene mehrere wichtige Einschränkungen auf:
- Er unterscheidet nicht zwischen Fett- und Muskelmasse: Ein Athlet mit starker Muskulatur kann einen hohen BMI haben, ohne einen übermäßigen Körperfettanteil aufzuweisen.
- Er berücksichtigt nicht die Fettverteilung: Die Lokalisation des Körperfetts (z. B. im Bauchbereich) ist ein wichtiger Gesundheitsfaktor, den der BMI nicht bewertet.
- Er variiert je nach Alter und Geschlecht: Die Körperzusammensetzung ändert sich natürlich mit dem Alter. Aus diesem Grund werden die statistischen Referenzbereiche für Kinder und Senioren angepasst.
Hinweis: Dieser Inhalt ist rein informativ und sollte nicht zur Selbstdiagnose oder als Ersatz für eine ärztliche Beratung verwendet werden. Die Referenzbereiche finden Sie in den Abschnitten "Methodik & Quellen" der jeweiligen Rechner und werden als epidemiologische, nicht als individuelle Informationen dargestellt.
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Berechnungstools
BMI für Erwachsene
Für Erwachsene von 18 bis 65 Jahren, basierend auf den WHO-Standards.
BMI für Senioren
Angepasst für Personen über 65 Jahre, gemäß den Empfehlungen der HAS.
BMI für Kinder
Für Kinder und Jugendliche (2-19 Jahre) mit Berechnung des Z-Scores.